Wie lange überleben Spermien?

Spermien

Wie lange überleben Spermien – diese Frage beschäftigt Männer und Frauen gleichermaßen. Die ungewollte oder gewollte Schwangerschaft ist meist der Anstoß zu dieser Frage. Darüber hinaus sollte das Wissen über diesen wichtigen Sachverhalt bereits im Rahmen der Aufklärung in den Köpfen der Jugendlichen Einzug halten, um diese für mögliche Eventualitäten vorzubereiten.

Außerhalb des Körpers

Wie lange Spermien an der Luft, also außerhalb des Körpers, überleben, kann nicht auf die Minute genau bestimmt werden. Im Durchschnitt sind Spermien in Abhängigkeit von Temperatur und anderen äußeren Einflussfaktoren an der Luft nur einige Minuten fähig zu überleben.

Die Samen des Mannes sind empfindlich und nur in ihrer eigenen Samenflüssigkeit sehr widerstandsfähig. Sobald das Sperma jedoch mit Luft in Berührung kommt, beginnt eine chemische Reaktion im sogenannten Seminalplasma, welche die Spermien absterben lässt.

Eine längere Überlebensdauer hat das Ejakulat des Mannes, wenn es aufgrund einer großen Menge eine Art Pfütze bildet. Die Pfützen müssen jedoch groß genug und deutlich durch eine Berührung spürbar sein.

In einem geschlossenen Behälter sind Spermien hingegen deutlich länger (mehrere Stunden) überlebensfähig, da die Samenflüssigkeit deutlich langsamer eintrocknet.

Im Körper

Die Lebensdauer Spermien erhöht sich im Körper der Frau an der dafür vorgesehen Stelle, nämlich der Scheide, um ein Vielfaches. Sind die Spermien erst mit der Scheidenflüssigkeit – und somit einem hervorragenden – Transportmittel in Berührung gekommen, schätzen sich diese glücklich und nehmen ihre Aufgabe zur Befruchtung einer Eizelle in Augenschein.

Die Überlebensdauer beträgt im weiblichen Körper ganze acht Stunden. Soll eine ungewollte Schwangerschaft vermieden werden, muss sich die Frau beim Arzt die Pille danach innerhalb von 72 Stunden verschreiben lassen.

In der Gebärmutter

Sind die Spermien in der Gebärmutter angekommen, verlängert sich deren Überlebenschance auf 4 bis 5 Tage. In manchen Fällen können sie länger überleben. Das Schwangerschaftsrisiko ist bei beiden Szenarien sehr hoch.

Im Kondom

Befindet sich das Sperma im Kondom, sind die Spermien schon kurze Zeit später alle abgestorben. Das liegt am Spermien-abtötenden Mittel Namens Spermizid, mit dem viele Hersteller ihre Kondome versehen.

Ein gewisses Restrisiko bleibt, wenn zum Beispiel das Ejakulat sofort nach dem Abspritzen beim Abstreifen des Kondoms in die Scheide kommt. Deshalb ist es ratsam, den abschlaffenden Penis aus der Vagina herauszuziehen, um das Kondom zu entfernen.

An der Hand

Wie schon weiter oben angemerkt, überleben Spermien außerhalb des Körpers nur wenige Minuten. Das gilt auch, wenn sie an der Hand, am Bein oder auf dem Bauch kleben.

Anders sieht es aus, wenn sich eine relativ große Menge in einer Pfütze zum Beispiel im Bauchnabel befindet. Hier könnte es durchaus möglich sein, dass auch noch eine Stunde später die Spermien lebensfähig sind, wenn man die Pfütze mit der Hand aufnehmen würde und in die Scheide führen würde.

Im Wasser

Die Samenzellen sterben im Wasser sehr schnell ab, daher ist es unmöglich, von Spermien, die im Wasser herumschwimmen, schwanger zu werden. Man kann aber durchaus schwanger werden, wenn man im Wasser Sex hat und das frische Ejakulat als Erstes in der Scheide platziert wird.

Im Mund

Ersteinmal: vom Sperma im Mund kann man natürlich nicht schwanger werden. Aber da es im Mund warm und feucht ist, kann das Sperma dort theoretisch einige Stunden überleben. Beim folgenden Szenario könnte man durch Sperma im Mund schwanger werden:

Die Frau befriedigt den Mann oral, dieser ejakuliert und die Frau küsst anschließend „mit vollem Mund“ den Mann und überträgt so Spermien in/an seinen Mund. Der Mann befriedigt die Frau daraufhin oral und die Spermien gelangen in die Scheide.

Das ist wie gesagt ziemlich theoretisch, ganz auszuschließen wäre so ein Risiko nicht.

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